Über die exorbitanten Hauspreise in Auckland habe ich hier ja immer wieder mal geschrieben. Im Moment nimmt die Bevölkerung Neuseelands um ca 60.000 Menschen pro Jahr zu (Nettomigration). Etwa 40% der Einwanderer lassen sich in Auckland nieder wo mittlerweile 20.000 bis 75.000 Wohnungen fehlen (je nachdem wo man nachliest). Aber auch in anderen großen Städten wie Wellington, Christchurch,Tauranga und Hamilton ist die Lage nicht viel besser. Weil der Immobilienmarkt in Auckland so unter Druck steht wandern immer mehr Leute in die Regionen ab. Vor allem nach Tauranga, Warkworth, Whangerei und Hamilton strahlt die Immobilienblase nun aus. Was nun die Ursache für die steigenden Preise ist – die Zuwanderung oder die ausländischen Investoren – ist ein ein vieldiskutiertes Streitthema.

Die Lebenshaltungskosten in Auckland sind teuer
Die andere Seite der Immobilienblase sind die Mietpreise. Nicht nur die Hauspreise, auch die Mieten werden immer teuerer: In Auckland ist die Durchschnittsmiete in den letzten 5 Jahren um 25% gestiegen. Einwanderer sind in Neuseeland in den allermeisten Fällen gut gebildete Fachkräfte, mit Qualifikationen in gesuchten Berufen und verdienen überdurchschnittlich gut. Als ausländischer Supermarktkassierer bekommt man nämlich gar kein Visum.
Aber es gibt unzählige Kiwis die weniger als 20$ pro Stunde verdienen und die sind die größten Verlierer bei der ganzen Misere. Als Einwanderer mit gutem Gehalt ist es schon schwierig eine bezahlbare Wohnung/Haus zu finden. Wer allerdings vom Mindestlohn eine Familie ernähren will wird mit den verdienten 610$ pro Woche nicht weit kommen. Ein stinknormales 3 Bedroom-House kostet in Auckland mal locker 550$ Miete pro Woche und mehr.
Die Lage wird langsam echt prekär. In den neuseeländischen Medien mehren sich die Berichte über einkommensschwache Familien die in einfachen Garagen oder gar in ihren Autos hausen. Viele leben auch in sogenannten “overcrowded” Wohnverhältnissen wo sich zB die Großeltern und eine vierköpfige Familie ein 80qm Haus teilen. Das sind schreckliche Zustände und ich vermute mal, daß das Thema “unerschwinglicher/knapper Wohnraum” der regierenden National Partei und John Key bei der nächsten Wahl um die Ohren fliegen wird.
Wer dieses Jahr nach Neuseeland einwandert muss sich jedenfalls auf hohe Wohnkosten einstellen. Kaufen und Mieten ist in den größeren Städten wirklich teuer und man bekommt nur “niedrigen Wohnstandard” für teures Geld. Die meisten Einwanderer kommen ja ohne Jobangebot nach Neuseeland und müssen die Lebenshaltungskosten aus dem Ersparten finanzieren bis sie einen Job gefunden haben. Markus und ich hatten damals 2011 als wir ausgewandert sind die ersten Monate in einer WG mit einem Kiwi-Pärchen gewohnt um Geld zu sparen.
Vielleicht kann man auch ein paar Monate House-Sitting machen oder sich eine kleine Einliegerwohnung mieten. Wer aber einen Beruf hat bei dem kein besonders dickes Gehalt zu erwarten ist sollte sich gut überlegen ob ein Leben in Auckland überhaupt erschwinglich ist.
Hier auf Trademe kann man sich einen Überblick über die Mietpreise für Häuser und Apartments in Auckland und anderswo machen. Wichtig zu wissen ist dass der angegebene Preis die Wochen-Miete ist.