Markus und ich haben in Neuseeland in den letzten Jahren immer mal wieder Campervans gekauft und wieder verkauft: Wenn sich Freunde oder Familie aus Deutschland zum Neuseelandurlaub ankündigen, versuchen wir immer für sie schon im Winter günstig einen Campervan zu ergattern. So kann unser Besuch nach der Ankunft direkt in den Urlaub starten und muss sich nicht erst mit der lästigen Suche nach dem richtigen Reisemobil aufhalten. Wenn ich Campervan sage, dann meine ich Vans von der Größe eines Familienvans oder VW-Busses, die von Touristen zu einem Schlafmobil umgebaut wurden.
Dieses Jahr wollten wir jetzt im September, zu Anfang der Saison, einen Campervan für Markus’ Nichte besorgen. Die hatte sich sehr kurzfristig für November angekündigt. Unsere Suche gestaltete sich diesmal schwieriger als erwartet: Einen annehmbaren Campervan zu finden, war wirklich nicht einfach. Und wir wollten ihr unbedingt einen Campervan mit Self-Contained Zertifikate kaufen… Ich weiß, dieser Artikel ist ziemlich lang geworden, aber wenn Du einen Van kaufen willst, dann lies bitte weiter.
Der Hype mit den Self-Contained Campervans
Der Hype mit den Self-Contained Campervans ging vor ein paar Jahren los. Die Grundidee des Gesetzgebers war super: Wer eine Campingtoilette, Wasser-und Abwassertanks an Bord hat, der darf auch dort campen wo keine Toiletten und fließendes Wasser usw zur Verfügung stehen – und das meist sogar kostenlos oder sehr günstig. Es geht darum, Camping an schönen Spots in Neuseeland auch für wenig Geld möglich zu machen, ohne dabei Spuren in der Landschaft zu hinterlassen.
Das ganze Konzept ging aber in dem Moment nach hinten los, als die Work and Travel Kids Wind davon bekamen. Auf einmal wurden die unmöglichsten Autos mit Campingtoilette, Waschbecken und Wassertanks ausgestattet und zertifiziert.
Wir haben immer nur den Kopf geschüttelt, wenn wir Kleinwagen gesehen haben, die offensichtlich als “Self-Contained-Campervan” zertifiziert waren. Es kann mir doch niemand erzählen, dass die Leute sich in ihrem flachen Kleinwagen tatsächlich auf diese Campingtoilette setzen. Die fahren die Campingtoilette nur “zur Show” mit sich im Kofferraum herum und gehen trotzdem in die Büsche…! Wir haben auch schon Campervans mit Self-Contained-Zertifikat ganz ohne Campingtoilette gesehen. Der Besitzer hatte die Campingtoilette nach der Ausstellung des Zertifikats einfach weiterverkauft. Die Kiwis sind total genervt von solchen Touristen …

Ein “Self-Contained Campervan”, der die Regel sehr kreativ auslegt
Als das Ganze total Überhand nahm, wurden endlich die Anforderungen für Self-Contained Campervans nachgebessert: Die Campingtoilette muss jetzt wohl im Fahrzeug benutzbar sein, während das Bett aufgebaut ist. Leider werden aber die Leute, die diese Self-Contained Zertifikate ausstellen, so gut wie nicht überwacht. Von schwarzen Schafen werden auch heute immernoch Zertifikate an Kleinwagen und Kombis ausgegeben. Oft sind es dubiose Autohändler, die sich die Zertifkate selbst ausstellen, um mehr Geld für ihre Schrottkarren verlangen zu können.
Dieses Jahr war es, wie gesagt, ziemlich schwierig überhaupt einen Campervan mit Self-Contained-Zertifikat aufzutreiben. Wo man sonst zu Beginn der Saison noch eine ganz gute Auswahl hatte, gab es dieses Jahr im September kaum Vans auf dem Markt. Und was da angeboten wurde war zum großen Teil totaler Schrott. Da wir schon einige Erfahrung beim Kaufen von Campervans haben, habe ich hier ein paar Insidertipps aufgeschrieben, die teilweise auch für den Kauf von “normalen” Autos hilfreich sein können:
1. Schau Dir den Verkäufer an und kenne Deine Rechte
Es gibt einen Haufen zwielichtiger Händler, die zum Saisonende massenweise Campervans aufkaufen. Kurz vor dem Winter im April/Mai kommen so gut wie keine Touristen mehr an, aber gleichzeitig verlassen viele Touristen das Land und wollen ihre Vans verkaufen. Diese Campervan-Händler nutzen die verzweifelte Lage von Touristen aus und kaufen Campervans im Herbst zu Schleuderpreisen auf. Dann werden die Vans irgendwo abgestellt und zur Hauptsaison wieder teuer verkauft. Ich habe auch das Gefühl, dass jetzt im September so wenige Vans auf dem Markt waren, weil diese Händler ihre Vans erst kurz vor Weihnachten auf den Markt werfen, wenn die Nachfrage am größten ist. Dann sind die Vans natürlich am teuersten.
Jeder, der in Neuseeland mehr als 6 Fahrzeuge pro Jahr kauft und verkauft ist vor dem Gesetz ein “Autohändler” und muss sich offiziell beim Motor Vehicle Traders Register (MVSA) als Vehicle Trader registrieren. Kauft man von einem Autohändler hat man gewisse Rechte/Verbraucherschutz (Consumer Guarantees Act (CGA)). Ein Händler darf nur zB Fahrzeuge von “Akzeptabler Qualität” anbieten und darf einen nicht anlügen. Wer glaubt von einem eingetragenen Händler betrogen worden zu sein, oder eine Person melden möchte die Autos handelt, aber nicht zugibt ein Händler zu sein, kann sich hier beim MVSA beschweren.
Ich persönlich würde niemals von so einem Campervan-Händler in Auckland einen Van kaufen. Wir haben es mehrfach erlebt, dass wir dreißt angelogen wurden, wenn wir Fragen zum Fahrzeug gestellt haben. Am besten kauft man von neuseeländischen Privatleuten – Kiwis sind im Prinzip sehr ehrliche und aufrichtige Menschen… oder von anderen Touristen.
2. Unbedingt einen Pre-Purchase Check machen lassen
Die meisten Campervans sind 20 bis 30 Jahre alte Autos mit 250.000 bis 500.000km auf dem Buckel. Natürlich wird so ein Fahrzeug immer kleine Mängel haben, aber manche Vans sind einfach nur schrottreif. Probleme mit dem Motor, Rost an tragenden Teilen oder Getriebeprobleme kann man als Laie bei einer Probefahrt nicht feststellen. Wir würden niemals einen Campervan kaufen ohne ihn vorher von einem Mechaniker durchchecken zu lassen!!
VTNZ (die neuseeländische DEKRA), der AA (neuseeländischer ADAC) oder so gut wie jede Werkstatt bieten solche Checks an. Einfach telefonisch oder im Internet einen Termin ausmachen und das Auto dort abgeben. Wir haben auch schon von Gisborne aus Pre-Purchase Checks arangiert und der Verkäufer hat dann den Van für uns zum Check gebracht. Den Mechaniker, der auf dem Ellerslie Car Fair in Auckland Checks anbietet würde ich glaube ich nicht empfehlen.
Natürlich ist so ein Pre-Purchase Check mit Kosten und einem Gewissen Aufwand verbunden, aber wer nicht die Katze im Sack kaufen will, sollte das Geld investieren. Es ist in Neuseeland absolut üblich und kein “normaler” Verkäufer wird einen Pre-Purchase Check ablehnen. Wir lassen so einen Check auch dann machen, wenn wir ein Auto von einem regulären Autohändler kaufen. Sicher ist sicher.

Auf dem Car Market hat man begrenzte Möglichkeiten das Auto von einem Mechaniker checken zu lassen
3. Unbedingt auf Car Jam das Kennzeichen checken
Für 14,75 NZ$ kann man auf der CarJam Website einen Report über jedes Fahrzeug erwerben (hier ein Beispiel). Einfach das Kennzeichen eingeben, mit der Kreditkarte bezahlen und den Report downloaden. In diesem Report stehen viele Dinge wie zB, ob das Farhzeug als gestohlen gemeldet wurde, ob am Tacho manipuliert wurde usw.
In Neuseeland kann es auch sein, dass auf einem Fahrzeug Schulden festgeschrieben sind oder es für einen Kredit als Pfand gegeben wurde. In beiden Fällen kann einem das Auto theoretisch weggenommen werden, auch wenn man es rechtmäßig gekauft hat. Deshalb lohnt es sich immer diesen Report zu holen, wenn man ein Auto kauft!
4. Wer hat die Warrant of Fitness (WOF) ausgestellt?
Warrant of Fitness (WOF) heißt in Neuseeland der TÜV. Fahrzeuge die vor dem Jahr 2000 gebaut wurden, müssen alle 6 Monate zur WOF (was nervig ist) und neuere Fahrzeuge (First registered anywhere in the world on or after 1 January 2000) nur 1 mal pro Jahr. Deshalb sollte man nach einen Campervan ausschau halten der mindestens Baujahr 2000 hat.
Wie auch in Deutschland können Werkstätten oder der VTNZ (neuseeländische Dekra) eine Warrant of Fitness ausstellen. Wir lassen uns immer gerne, den letzetn WOF Bericht zeigen, wenn wir ein Auto kaufen. Hat der Verkäufer den Bericht “verloren” ist das ein schlechtes Zeichen.
Erstens kann man auf dem Bericht sehen, was bemängelt wurde und was vielleicht bei der nächsten Inspektion fällig ist. Außerdem steht der Name der Werkstatt die die WOF durchgeführt hat auf dem Bericht. Falls der Van nicht fahrtauglich sein sollte, weiß man WER die Warrant of Fitness ausgestellt hat und kann sich eventuell beschweren wenn sie erst kürzlich gemacht wurde. Denn auch hier gibt es schwarze Schafe. Am besten ist es, wenn die WOF bei VTNZ gemacht wurde, denn die sind unabhängig.

Auf der Karte sieht man wie lange das Self-Contained Zertifikat gültig ist und für wie viele Personen es ausgestellt wurde
5. Die Preise für Campervans haben nichts mit dem Wert des Fahrzeugs zu tun
Der Campervan-Markt ist in Neuseeland ein Mikrokosmos, von dem die meisten Kiwis gar nichts mitbekommen. Da werden während der Hauptsaison über 30 Jahre alte Schrottkarren zu teilweise exorbitanten Preisen angeboten … und gekauft. Der Wert eines Campervans hat in Neuseeland nicht wirklich etwas mit dem tatsächlichen Wert des Fahrzeugs zu tun. Die große Nachfrage zur Hauptsaison treibt die Preise in die Höhe. Ein großer Kostenfaktor bei jedem Neuseelandurlaub sind die nunmal die Übernachtungen.
In einem Self-Contained-Campervan hat man viele Möglichkeiten vollkommen kostenlos zu campen. So kann man viel Geld für Campingplatzgebühren/Übernachtungen sparen und das macht so ein Fahrzeug natürlich wertvoll und damit teuer.
6. Viel mehr Touristen = höhere Preise
Ich habe das Gefühl, dass heutzutage viel mehr Touristen als früher einen Van kaufen wollen anstatt zu mieten. Früher haben nur die Work and Travel Kids Vans gekauft. Heute wollen auch Familien, die in der Elternzeit reisen, Leute auf Sabatical und Urlauber über 30 Jahre lieber im eigenen Campervan das Land erkunden. Hinzu kommt noch, dass die Gesamtzahl der Touristen deutlich gestiegen ist: Von 2,6 Mio im Jahr 2013 auf 3,8 Mio in 2018.
Mehr Touristen bedeutet natürlich auch mehr Nachfrage nach Vans. Dadurch sind die Preise für Campervans in den letzten Jahren deutlich gestiegen.Unter 5.000 NZ$ bekommt man eigentlich gar keinen anständigen Van mehr. Vans mit Self-Contained Zertifikat sind teuerer. Deshalb schlafen auch immer mehr Backpacker in irgendwelchen Kleinwagen…
7. Wo man am besten einen Van kauft
Die meisten Touristen kommen in Auckland an und viele haben einen Gabelflug und fliegen in Christchurch wieder ab. Zur Hauprsaison kommen also jeden Tag ganze Flugzeuge voller Backpacker in Auckland an und wollen dort schnellstmöglich einen Campervan kaufen. Das bedeutet: Die Konkurrenz ist groß! Natürlich ist in Auckland auch das Angebot groß (dort ist der Ellerslie Carmarket, die Campervan Händler usw), aber es kann durchaus Sinn machen in einen Bus zu steigen und außerhalb Aucklands nach einem Van zu suchen.
Am besten tummelt man sich in den unzähligen Campervan-und Work and Travel-Facebookgruppen bzw sucht auf Trademe nach einem Van. Oft stehen auch Vans mit einem Verkaufsschild am Strassenrand.
Um einen Campervan zu suchen bzw mal einige zu besichtigen und probezufahren ist es wichtig, dass man mobil ist. Ich würde da empfehlen sich für ein paar Tage einen Mietwagen zu holen. Das ist nicht soo teuer und kann einem den entscheidenden Vorsprung verschaffen.
8. Wer zu Saisonende abreist hat das Nachsehen
Wer am Ende der Saison im April/Mai/Juni nach hause fliegt wird es sehr schwer haben seinen Campervan zu verkaufen. Zu der Zeit verlassen viele Touristen das Land, die Auswahl an Campervans ist dementsprechend groß und damit fallen die Preise. Ist das Fahrzeug toll umgebaut und steht gut da findet sich vielleicht noch ein Käufer. Aber wenn man eine alte Durchschnittskarre mit Matratze hinten drin hat, kann man froh sein wenn man am Schrottplatz noch 400 NZ$ dafür bekommt. Oft verbessern sich da die Verkaufschancen sogar, wenn man alles Camping Equipment aus dem Auto entfernt und es als normales Auto anbietet. So hat man wenigstens noch die Chance, dass es irgendein Neuseeländer kauft.

Einfache Campervans mit selbstgebautem Bett
9. Motormärchen: Chain Driven oder Cambelt?
Es ist relativ teuer den Zahnriemen (Cambelt) bei einem Van auswechseln zu lassen. Das hat sich auch bei den Backpackern schon herumgesprochen. Hat ein Van einen Zahnriemen (Cambelt) muss dieser regelmäßig alle 100.000km ausgetauscht werden, sonst kann er reißen und den ganzen Motor ruinieren. Wer Pech hat, der kauft einen Van, bei dem dieser Austausch des Zahnriemens gerade ansteht.
Manche Autos haben keinen Zahnriemen sondern einen Steuerkette (sind “chain-driven”). Die Steuerkette muss nicht so oft gewechselt werden, was ein Vorteil ist. Ob ein Van einen Zahnriemen hat oder nicht, lässt sich aber gar nicht so leicht feststellen. Viele Automodelle gibt es nämlich (je nach Motor) mit Zahnriemen und auch mit Steuerkette.
Verkäufer behaupten gerne, ihr Auto sei “chain-driven” (Steuerkette), obwohl das gar nicht stimmt. Markus kennt sich gut aus mit Motoren und lässt sich keinen Bären aufbinden. Wer sein Auto von einem Mechaniker durchchecken lässt kann sich sicher sein, ob das Fahrzeug einen Zahnriemen hat oder nicht. Wann der nächste Wechsel des Zahnriemens ansteht kann man oft an einem kleinen Aufkleber im Motorraum ablesen.
Manche Verkäufer schreiben, dass ihr Campervan einen “neuen Motor” hat. In dem Fall hatte der Van wahrscheinlich einen Motorschaden und der Motor wurde ausgetauscht…. Aber natürlich nicht gegen einen “neuen” Motor sondern einen gebrauchten Motor aus einem Unfallfahrzeug oder so. Und natürlich ist der Rest des Fahrzeugs trotzdem alt und verschlissen (Gummiteile, Radlager etc) auch wenn der Motor ausgetauscht wurde.
10. Wartung, was ist das?
Wenn man einen Backpacker-Van kauft, muss man sich im Klaren sein, dass der Van unter Umständen nicht gut gewartet wurde. Wir haben zB mal einen Van probegefahren, bei dem die Heizung nicht ging… Bei genauerem Hinsehen stellten wir fest, dass kein Tropfen Kühlwasser mehr im Kühler war. Auch Öl fehlte jede Menge.
Diese Vans werden halt hauptsächlich von irgendwelchen Abiturienten gefahren. Manche wissen wohl noch nichtmal, dass man bei einem Auto ab und zu Kühlwasser und Öl nachfüllen muss.
11. Innenausbau
Die Qualiät des Innenausbaus der Campervans variiert stark. Manche Touristen zimmern auf dem Parkplatz vom Baumarkt mit Handsäge und Hammer ein Bett aus unbehandeltem Bauholz zusammen. Andere bauen kunstvolle Möbel und verkleiden den ganzen Innenraum mit Holzpanelen.
Das Wichtigste am Innenausbau ist, dass er einem bei einem Unfall nicht um die Ohren fliegt. Das Bett und die Küche sollten am Fahrzeugt festgeschraubt und solide gebaut sein. Rustikale Vollholzmöbel und Wandvertäfelungen mögen zwar nett aussehen, aber sie machen den Van auch unheimlich schwer. Das macht sich natürlich beim Fahren und auch beim Spritverbrauch negativ bemerkbar.
Von schöner Bettwäsche und Lichterketten darf man sich bei Campervan-Kauf nicht blenden lassen.
12. Self-Contained Zertifikate – Nichts Halbes und nichts Ganzes
2018 wurde die Standards, die ein Self-Contained Campervan erfüllen muss verschärft. Seit dem herrscht mehr oder weniger Verwirrung. Zumindest bei mir. Die New Zealand Motor Caravan Association vergibt Self-Contained Zertifikate nur noch an Mitglieder (die permanent in Neuseeland leben) und verlangt, dass die Campingtoilette im Van benutzbar sein muss, auch wenn das Bett aufgebaut is. Man weigert sich klar, Kombis und Kleinwagen zu zertifizieren.
Andere Organisationen wie zB NZLifestylecamping.com haben andere Kriterien und sind etwas lässiger bei der Vergabe von Zertifkaten. Man sieht immernoch Kombis mit neu ausgestellten Zertifikaten, deren Campingtoilette irgendwo im Auto verräumt ist. Das ist meiner Ansicht nach nicht der Sinn der Sache, und wer mit so einem Auto auf einem Self-Contained Campground auftaucht, muss mit kritischen Blicken der anderen Camper rechnen. In Neuseeland sind Touristen, die in die Büsche kacken nämlich mittlerweile ein großer Aufreger.

Soll das ein funktionsfähiges Waschbecken sein?
Fest steht: Alles was momentan an Regelungen gilt wird wahrscheinlich bald abgelöst. Meines Wissens hat die Regierung eine Arbeitsgruppe eingerichtet und untersucht und berät wohl dezeit immernoch.
Ich erwarte, dass Personen, die Self-Contained Zertifikate ausstellen dürfen in Zunkunft wahrscheinlich eine richtige Lizenz brauchen werden. Da wird im Moment nämlich echt viel Schindluder getrieben.
Kauft man einen Campervan, der zwar ein Self-Contained Zertifikat hat, aber vielleicht zu kleine Wassertanks oder eine schlecht zugängliche Toilette hat, dann sollte man genau hinschauen wann das Self-Contained Zertifikat abläuft. Denn es kann gut passieren, dass der Van unter den neuen, strengeren Regeln jetzt gar kein neues Zertifikat mehr bekommt.
13. Selbst einen Van umbauen und zertifizieren lassen
Natürlich muss man keinen fertig umgebauten, self-contained-zertifizierten Van kaufen. Diese Vans sind teuer, weil sie schon komplett ausgestattet sind und man seine Reise gleich beginnen kann.
Wer länger in Neuseeland ist und Zeit hat, kann vielleicht auch einfach einen normalen Van von einem Neuseeländer kaufen und selbst umzubauen. Wenn man alles notwendige Equipment für ein Self-Contained Zertifikat kaufen will (Wassertanks, Waschbecken, Wasserhahn, Schläuche, eine Campingtoilette etc), muss man mit ca mit 200 bis 300 NZD Materialkosten rechnen. Hinzu kommt das Holz für das Bett, die Matraze, Campingausrüstung usw… da kommen schnell 1000 oder 1500 NZD zusammen. Man kann viel Geld sparen wenn man sich die Sachen gebraucht besorgt. Oft scheitern die Leute aber schon daran, dass sie kein Werkzeug haben geschweige denn einen Platz, wo sie in Ruhe werkeln können.
Es ist schon eine Weile her, dass wir selbst einen Van umgebaut haben und auch das Self-Contained Zertifikat selbst besorgt haben. Damals haben wir uns wirklich Mühe gegeben alles regelkonform zu bauen und ich kann nur sagen: Es ist total nervig! Dieser Self-Contained-Prüfer hat jedes Ventil, jeden Schlauchdurchmesser und jede Kleinigkeit akribisch geprüft und uns mehrfach nachbessern lassen. Daher versuchen wir jetzt möglichst einen Van zu kaufen, der schon ein Self- Contained Zertifikat hat. Ach ja: Lasst Euch immer das Zertifikat (das Dokument) zeigen. Nur der Blaue Aufkleber alleine ist nämlich gar nichts wert.
Man, jetzt ist der Artikel echt ganz schön lang geworden… Ich hatte nur echt das Gefühl ich muss das alles mal aufschreiben. Wenn ihr meine Tipps beherzigt ist das Risiko eine Schrottkarre zu kaufen relativ gering.