Winter in Neuseeland

Wie ist Neuseeland im Winter – Wohnen und Heizen

Zahlen & Fakten

Heute ist ein prima Tag um über das Wetter in Neuseeland im Winter zu schreiben: Schon seit mehr als 24 Stunden regnet es hier wie aus Eimern und es ist ganz schön frisch geworden. Ein sicheres Zeichen: Es wird Winter. Der Winter beginnt in Neuseeland offiziell am 1. Juni und endet am 31. August. Im April ist das Wetter meist immernoch angenehm. Es weht eine leichte Spätsommer-Brise aber man kann noch mit Flip Flops und T-Shirt rumlaufen. Im Mai gibt es dann die ersten Cold-Snaps (Kälteeinbruch) und die Nächte werden spürbar kühler. Ab Juni verlasse ich das Haus nicht mehr ohne eine wasser-und winddichte Jacke – auch wenn morgens die Sonne scheint.

Neuseeland ist eine Insel mitten im Ozean… und dem entsprechend ist auch das Wetter

Winter in Auckland

Winter in Auckland

Neuseeland liegt mitten im Ozean und ist den wechselnden Wind- und Wetterströmungen schutzlos ausgeliefert. Das Wetter kann hier sehr schnell umschlagen und ändert sich oft mehrmals täglich. Gerade hier in Auckland, wo die Ostküste gerade mal 30 km von der Westküste entfernt ist. Am besten man hat mehrere Schichten Kleidung an die man bei Bedarf an und ausziehen kann.
Schaut man sich die Winter-Temperaturen Neuseelands in der Klimatabelle an denk man vielleicht “Ach, so kalt ist es dort ja gar nicht”. In Auckand haben wir im Winter 1 bis 10 Grad nachts und ca 10 bis 18 Grad tagsüber. Auf der Südinsel kann es da schon empfindlich kälter werden.

Hier kommt die Bauweise der Häuser ins Spiel: In Neuseeland sind die meisten Häuser komplett aus Holz gebaut, unisoliert, haben keinen Keller und stehen auf Holzpfosten ca 40 cm über dem Erdboden. Ein Mitteleuropäer würde so ein Haus wohl unter dem Stichwort “Gartenlaube” einordnen.  Das wirkt sich natürlich auf die gefühlte Temperatur aus! Wer nach Neuseeland auswandert und sich hier eine Wohnung oder ein Haus sucht sollte deshalb genau hinschauen wo er da einzieht. Oft steht in der Wohnungsanzeige “isoliertes Haus” und alles was der Vermieter gemacht hat, ist eine Isoliermatte von unten an den Bretterboden tackern lassen. Auch viele Backpacker-Unterkünfte sind wärme-technisch eher rustikal gebaut.

Die Häuser in Neuseeland sind einfachverglast und schlecht isoliert

In schlecht isolierten, alten Häusern gilt im Winter: Außentemperatur + 5 Grad = Innentemperatur. Es gibt in Neuseeland keine Zentralheizungen sondern nur Elektroheizer oder bestenfalls ein Holzfeuer oder eine Heatpump (Klimaanlage zum Heizen). Mit Strom zu heizen ist teuer, deshalb heizen viele Kiwis wenig bis gar nicht und sind auch entsprechend abgehärtet. Die Idee ein ganze Haus auf angenehme Temeratur zu heizen ist hier vollkommen unbekannt. Wenn geheizt wird dann meist nur in einem Raum, dem Wohnzimmer. Schlafzimmer und Bad bleiben kalt.
Markus und ich haben Glück: Wir wohnen hier in einem modernen, isolierten Haus mit Betonfundament, das sich über die großen Fenster durch die Sonne auch im Winter von selbst auf ca 18 Grad aufheizt. Im Frühling werden wir dann aber in unser Eigenheim umziehen: Eine wunderschöne alte Villa von 1910. Die erste Priorität bei den Renovierungsarbeiten wird die Isolierung sein und wir werden einen wundervollen Gas-Fireplace mit 7,5 KW einbauen. Ansonsten wäre das Haus für uns Zentralheizungskinder im Winter unbewohnbar.

Mehr zum Thema schlecht isolierte Häuser findet ihr in diesem Artikel: Warum neuseeländische Häuser kalt und feucht sind

 

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